Die Partitur der Sprache

 

Eine Gruppendiskussion, ein Gespräch, ein Interview - kurzum die Kommunikation - ist nicht eindimensional, oftmals geschehen mehrere Handlungen zur selben Zeit und überlappen einander: Ein Gesprächsteilnehmer fällt einem anderen ins Wort, zustimmende Rezeptionssignale durchsetzen die Rede eines Sprechenden, einer lacht, während der andere unbeirrt weiterspricht.

Um dies angemessen darzustellen, hat sich ein Werkzeug der Musik als hilfreich erwiesen, die Partitur.

Die Halb-Interpretative Arbeits-Transkription (HIAT)

Wie bei der Partitur einer Sinfonie jedem Instrument eine eigene Zeile zugeordnet wird, sind bei der HIAT-Transkription eines Gesprächs für jeden Sprecher Spuren definiert. So werden Überlappungen durch übereinander liegende Gesprächsteile visualisiert.

Dabei muss sich die Transkription nicht allein auf das Gesagte, die verbale Spur, beschränken. Besonderen Betonungen, der Sprechweise, akustischen Phänomenen oder sogar Gesten und Mimik können eigene Spuren zugeordnet werden. Zudem sind Übersetzungsspuren möglich und vieles mehr.

 

Die Partiturschreibweise empfiehlt sich unter anderem für die Analyse erörternder Gespräche, Diskussionen oder Unterrichtsstunden.

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